Tom Rudolf's blog

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Sonntag, März 20, 2005

Gipfel der maximalen Erdölfördermenge

Die englisch sprachige Welt nennt es 'Peak Oil' und Google findet 2'310'000 Einträge mit dem Wort 'Peak Oil'. Es ist quasi in jedermanns Munde, nur spricht niemand darüber. Was ist 'Peak Oil' genau?
Lange bevor es kein Erdöl mehr gibt, erreicht die weltweite Erdölproduktion den Punkt der maximalen Fördermenge, dem Gipfel oder eben auf neuberndeutsch 'Peak Oil'. Nach überschreiten dieses Gipfels geht es - wie bei jedem Berg - nur noch abwärts. Es kann immer noch viel Erdöl gefördert werden, nur eben leider jeden Tag weniger als am Tag zuvor.

Gut, sagen sie jetzt. Ich verstehe den 'Peak Oil', aber wenn immer noch Erdöl gefödert wird, wo liegt denn genau das Problem?

Voilà, denken sie als Beispiel an ihr Auto, an ihre Ölheizung im kalten Winter, an den Irak Krieg, an die Drohungen gegen Iran, denken sie an den Kunstdünger um unser Nahrung herzustellen, an den Dieseltreibstoff für den Traktor des Bauern und für den Lastwagen des Grossverteilers...
Wirtschaftswachstum und Vollbeschäftigung verlangt nach genügend Energie. Sonne, Wind und Wasser reichen nicht aus. AKWs wollen wir keine neuen bauen und die alten kommen in die Jahre. Die Erdöl- und Erdgas-Produktion geht bergab.
Es wird in Zukunft zuwenig Energie haben, die Wirtschaft wird geschwächt, wir werden frieren und erst noch die Stelle verlieren. Voilà! Jetzt verstehen sie 'Peak Oil'. Und sie verstehen auch, warum die Amerikaner Kriege erlügen und sie verstehen auch, wo die nächsten Kriege entstehen könnten (die Chinesen und Inder haben einen riesen Erdölhunger).

Die NZZ hat bereits im September 2004 im Folio ausführlich über die verschiedenen Aspekte des Erdöls und unserer Abhängigkeit geschrieben. Dies kann online gelesen werden und sie können das Heft nachbestellen.

Sorry, leider beginnt schon die zweite Halbzeit
...die Zeit drängt für Alternativen - wenn es überhaupt welche gibt (ausser dass die Weltbevölkerung reduziert werden müsste - es gibt schon genug Energie, es gibt aber zuviele Verbraucher).